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Ich bin gestern mit einem LĂ€cheln eingeschlafen 😊



Vielleicht fragst du dich, warum ich dir erzÀhle, wie ich eingeschlafen bin.


Das hat verschiedene GrĂŒnde. Zum einen möchte ich dich fragen, wann du das letzte Mal mit einem LĂ€cheln eingeschlafen bist und zum anderen, warum.


Ich persönlich bin mit einem so breiten LĂ€cheln schon lange nicht mehr eingeschlafen. Ich nehme Dinge oftmals viel zu ernst und verbeiße mich sozusagen darin. Das Ganze bekommt dann einen Touch von „Ich muss jetzt, damit in Zukunft
“ und das ganze macht keinen Spaß mehr und bereitet mir auch keine Freude. So kommt es, dass ich mich oftmals mit vielen Gedanken schlafen lege, die mir eher Magenschmerzen bereiten als ein breites LĂ€cheln.


Gestern – ich stand auf, frĂŒhstĂŒckte und setzte mich dann mit einem Buch auf die Couch: „Stille spricht“ von Eckhart Tolle. Vielleicht kennst du es. Dort stolperte ich ĂŒber eine Passage:

„Sobald du deinem Tun mehr Aufmerksamkeit widmest als dem zukĂŒnftigen Ergebnis dieses Handelns, auf das du hoffst, durchbrichst du die alte egozentrische Konditionierung. Dann handelst du nicht nur sehr viel effektiver, sondern auch mit unendlich mehr Befriedigung und Freude.“


Dieser Absatz regte mich zum Nachdenken an. Also legte ich das Buch zur Seite und fĂŒhlte mal in mich hinein. Wie fĂŒhle ich mich? Warum fĂŒhle ich mich so? Was kann ich verĂ€ndern?


Und kennst du das, wenn du jemanden beobachtest, der in seiner Welt etwas macht und du so eine GefĂŒhlsmischung aus Zuneigung, eine Prise Mitleid und Liebe hast, weil du genau weißt wohin das hinfĂŒhrt? Du diese Person aber um nichts auf der Welt aufhalten kannst und du das einfach nur beobachtest mit diesem Gedanken, dass du trotzdem da sein wirst, wenn es schief geht. Aber diese Person muss das gerade einfach durchziehen, weil das ihr BedĂŒrfnis ist und sie der festen Überzeugung ist, dass das jetzt gemacht werden muss. Kennst du das?


Genau so habe ich mich in der Vergangenheit, aber auch in der Zukunft gesehen und plötzlich ĂŒberkam mich ein GefĂŒhl, dass die meisten wohl als „Stille“ bezeichnen wĂŒrden. Es war extrem prĂ€sent, aber nicht laut. Vielleicht kann ich sogar behaupten „Ich war im Moment“.


Damit bin ich aufgestanden und in den Stall gefahren. Das Ziel des gestrigen Tages war: Videos aufnehmen fĂŒr mein Online Angebot „Wie löse ich kleine Verspannungen selbst an meinem Pferd“.


Mein Pferd ist eher das Modell „Energiesparer“, was mir auch viel Kopfzerbrechen bereitet und ich schon einiges unternommen habe, um ihn mehr zu motivieren. Dazu gern mehr in einem anderen Beitrag. Also sind wir auf den Platz gegangen und haben begonnen, Videos aufzunehmen. Nach etwa 45 Minuten schlug mein Freund vor, dass wir uns mal ein bisschen bewegen, denn warm ist definitiv etwas anderes gewesen.


Also – Strick ab und mein Freund und ich sind einfach ĂŒber den Platz gerannt und haben irgendwie Blödsinn gemacht, ohne dem Pferd viel Aufmerksamkeit zu schenken. Und auf einmal – vielleicht hast du bei „Mit Pferden sein“ von Sabine und Dan Birmann schon mal davon gelesen – richtete sich die Aufmerksamkeit vom Pferd auf uns. ZunĂ€chst verfolgte er uns nur mit den Augen, dann drehte er sich mit erhobenem Kopf um und rannte nur ein paar Sekunden spĂ€ter mit riesigen FreudensprĂŒngen einfach mit.


Ehrlicherweise ging mir dann deutlich schneller die Puste aus, als dem Pferd und nach etwa 10 Minuten machten wir noch ein paar Videos, bis ich merkte, dass es meinem Pferd langweilig wurde. Auch das ist mir sehr wichtig, dass ich darauf reagiere, wenn mir mein Pferd deutlich zeigt, dass es jetzt an seine Grenzen geht und er etwas anderes machen möchte.


Ich war darĂŒber nicht undankbar denn wirklich warm war mir noch immer nicht. Mein Freund wollte dann unbedingt mit dem Pferd noch ĂŒber den Platz laufen, wĂ€hrend ich schon am Ausgang wartete. Nun, das Pferd war von der Idee nicht so begeistert und blieb einfach stehen und schaute mich an.


Nachdem mein Freund es dann auch aufgab, verließen wir den Platz und ich verspĂŒrte den Impuls einfach los zu rennen. Gesagt, getan und hinter mir fing das Pferd an sich in seiner ganzen Pracht zu prĂ€sentieren. Mit hoch erhobenem Kopf, geweiteten NĂŒstern und aufgestelltem Schweif flog er förmlich den Weg entlang. Selbst ein paar ĂŒbermĂŒtige GaloppsprĂŒnge ĂŒberkamen ihn.


Wie es kommen musste war das Pferd auch deutlich schneller als ich und ĂŒberholte mich. Ein leiser Pfiff und er zĂŒgelte sein Tempo in den Schritt, bis ich wieder anfing, vor ihm zu rennen. Ich glaub wir hatten noch so viel Spaß die 200 Meter vom Reitplatz in den Stall zu kommen 😊


Ich kann dir gar nicht beschreiben, welch ein HochgefĂŒhl ich in dem Moment hatte, mein Pferd so zu sehen. Und wie stolz ich war, dass wir, am Stall angekommen, diese extrem hohe Energie von 100 auf fast 0 in wenigen Sekunden wieder heruntergefahren hatten und wir ganz normal, völlig gechillt am Putzplatz unsere gemeinsame Zeit abgeschlossen haben.


Warum ich dir das erzÀhle?

Ich möchte dir meine Gedanken mitteilen, die ich dazu habe:

  1. Sei im Moment, dann verbringst du die schönste Zeit

  2. Verlange nicht so viel. Weder von dir noch von deinem Pferd und ihr werdet zusammen fliegen lernen 😉

  3. Achte auf dein Pferd, was es dir sagt und reagiere darauf!

  4. Mach auch einfach mal etwas aus dem Impuls heraus. Es muss nicht immer alles strikt nach Vorgaben und Regeln ablaufen.

Dann baust du eine wirkliche Verbindung auf.

Hab eine schöne Zeit mit deinem Pferd 😊


Disclaimer:

Bitte mach so etwas nur, wenn du dir zu 100% sicher sein kannst, dass niemand gefÀhrdet wird!!! Meine Empfehlung ist so etwas nur in geschlossenen Bereichen (z.B. Reitplatz) zu machen.

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