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Darf mein Pferd Grenzen setzen?


Ich denke, dass ein Pferd durchaus Grenzen setzen darf. Und muss.

Manche Menschen neigen dazu, sich dem Pferd völlig eigen zu machen.. Dem Pferd keine eigene Meinung mehr zu zugestehen und alle Versuche des Pferdes, sich selbst zu äußern, klein zu machen oder mit Strafen zu unterbinden.


Hat man ein sehr starkes Pferd, werden daraus manchmal Pferde, die als "unhändelbar" von Besitzer zu Besitzer gereicht werden.


Anstatt die Grenze des Pferdes zu akzeptieren, wird weiter rumprobiert, festgezurrt, gestraft und am Ende des Tages entwickelt sich ein völlig verhaltensauffälliges Pferd, das resigniert, oder kämpft. Auf seine Art und Weise kämpft. Von Panikattacken, zu aggressivem Verhalten oder der Strategie, sobald sich ein Mensch auf meinen Rücken setzen möchte, sich einfach hinzulegen. Aber soweit muss es gar nicht erst kommen.


In meinem letzten Beitrag habe ich schon darüber geschrieben, dass nicht alles sein MUSS. Dieses MUSS zieht sich hier weiter. Denn ein Muss führt nicht selten zu verhaltensauffälligen Pferden. Ein verhaltensauffälliges Pferd muss nicht immer um sich treten. Es kann auch völlig in sich gekehrt allein in einer Ecke stehen.


Stelle dir einmal vor, jemand kommt zu dir, zwingt dir seine Ansichten auf, drängt dich zu Handlungen, zu denen du nicht fähig bist und auch überhaupt keine Lust hast. Am Ende des Tages wirst du noch dafür getadelt oder bestraft, dass du nicht in der Lage warst, die Anforderungen zu erfüllen. Wie würdest du dich fühlen? Wie würdest du handeln? Wärst du der Typ Mensch, der resigniert und depressiv wirst?

Wärst du der Typ Mensch, der anfängt die Krallen auszufahren?

Welcher Typ Mensch wärest du, wenn man deine Grenzen nicht beachtet?


Und nun stelle dir vor, dir ist bewusst, welche Grenze überschritten wurde und du äußerst dich, wie du dich fühlst und was du dir wünscht, damit es dir wieder gut geht. Deinem Gegenüber ist das aber total egal und drückt "seinen Stiefel" durch. Wie würde es dir seelisch gehen?

Wie würde es dir körperlich gehen?

Vielleicht verspannt sich dein ganzer Körper, du hast Rücken- oder Nackenbeschwerden, weil du dich in deiner Haut nicht wohl und von deinen Mitmenschen ungesehen fühlst.


Und nun stelle dir vor, jemand stellt dich vor eine wirkliche Herausforderung und überlässt dir die Wahl, ob du diese annimmst oder nicht. Bietet dir aber gleichzeitig an, diese Herausforderung gemeinsam anzugehen. Wie würde es dir in dieser Situation gehen?


Ich denke, Pferde nehmen unsere Handlungen ähnlich wahr, wie andere Menschen auch. Genauso wie sie sich begeistern lassen, so können sie auch zeigen, dass ihnen etwas nicht behagt. Ich denke, dass wir als Menschen mehr darauf achten müssen, was unser Pferd uns mitteilt. Denn sie tun es meistens unentwegt.


Freue dich, wenn dein Pferd dir Grenzen zeigt, denn dann kommuniziert es noch mit dir.

Oft fällt es den Menschen schwer, zu akzeptieren, dass das Pferd gerade eine Grenze gezogen hat.

Sind wir mal ehrlich. Wie oft hast du schon etwas mit (oder an) deinem Pferd gemacht, obwohl sich das irgendwie nicht richtig angefühlt hat? "Weil man es halt so macht."


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